Richtfunktürme vom Typ 1 A/B/C/D sind die „klassischen A-Türme“, wie sie in vielen Publikationen Erwähnung finden. Ursprünglich als Wiederverwendungsprojekt entwickelt, wurden die Türme über die Jahre trotzdem Änderungen unterworfen, um sie den dann notwendigen Bedürfnissen anzupassen. Manche wurden auch nachträglich umgebaut und die Ausstattung modernisiert. In den Originalunterlagen war die Bezeichnung in römischen Zahlen ausgeführt: „IA“, also „1A“. Als erster Turm wurde im September 1959 das Bezirksleitobjekt für den Bezirk Halle auf dem Petersberg in Betrieb genommen. Die Türme vom Typ 1 A/B/C gab es mit und ohne Kelleretage und sie unterschieden sich durch die Anzahl der Betriebsetagen. Den Typ 1D gab es nur ohne Keller. Der Typ 1A hatte nur eine Betriebsetage, Typ B hatte zwei Betriebsetagen und die Typen C und D hatten jeweils drei Betriebsetagen. Die Typen 1C und 1D hatten 6 oder 7 Etagen, wobei sich der Typ 1D durch eine geänderte Dachkonstruktion zur Aufnahme der höheren Lasten des 30m Mastes vom Typ1C unterschied. Allein durch die Gesamtzahl der Etagen lassen sich die Türme jedoch nicht unterscheiden. Es gab 1A mit 3 oder 4 Etagen oder auch 1B mit 5 oder 6 Etagen. Nicht unterkellerte Objekte erhielten in der zweiten Hälfte der 60er Jahre einen seitlichen Anbau als Kohlelager. Dieser seitliche Anbau mit schräg abfallendem Dachansatz erstreckte sich über zwei Etagen des Hauptturmes. Die zweite Etage des Anbaues wurde oft als Lager oder Werkstatt genutzt. Insgesamt gab es 21 Objekte mit Anbau und 17 unterkellerte Objekte ohne Anbau. Der Grundtyp ist ein 14,40m bis 24,10m hoher, gemauerter Turm mit den Außenabmessungen 8,92 x 8,92m. Abhängig von der Putzdicke oder einer angebrachten Holzverschalung variierten diese Werte etwas. Die Wandstärke beträgt an der Basis bis zum 1.OG 50 cm. Danach verringert sie sich auf 36,5 cm.
Die Raumhöhe betrug im Erdgeschoss 4,01 Meter. Alle weiteren Etagen hatten eine Höhe von 2,93 Metern. Die Spannbetondecken hatten eine Stärke von 33 cm.
Ungefähr in der Mitte der Räume befand sich ein Deckendurchbruch, welcher zum Transport schwerer Lasten genutzt werden konnte. Dazu war im letzten Obergeschoß ein Deckenkran oder Kettenzug montiert. Die Deckendurchbrüche waren durch Stahlklappen und Geländer gegen Hineinfallen gesichert. Die Raumaufteilung war nicht immer einheitlich geregelt. Allerdings gab es auch viele Gemeinsamkeiten. Im Erdgeschoß waren die Wagenhalle und eine kleine Werkstatt untergebracht. Weiterhin befand sich hier die automatisch arbeitende Netzersatzanlage sowie bei nicht unterkellerten Objekten der Lagerraum für die Dieselfässer der NEA. Bei unterkellerten Objekten befand sich der Lagerraum für die Dieselfässer in einem kleinen Anbau an der Nordseite außerhalb des Gebäudes.
Im 1. Obergeschoß befanden sich die Sozialräume mit Toiletten, Küche und Aufenthaltsraum für das Personal und die Techniker. Vom zweiten bis fünften Obergeschoß befanden sich die Technikräume für Lüftung, ELT, Sendetechnik, Übertragungstechnik und der Dispatcherraum, sofern es sich um eine Station der Bestimmung xA1 handelte. Im letzten Obergeschoß befand sich der Wachraum für die Angehörigen des BS-Kommandos, welcher rund um die Uhr mit mehreren, meist 2-3 Polizisten besetzt war. Hier fand man auch den Waffenschrank mit Pistolen und MPi zur Eigenverteidigung. Im Treppenhaus befand sich der Ausstieg zum Dach durch eine kleine Tür oder Luke.
Einige der Türme waren auch unterkellert, abhängig davon, wie die Grundwasserverhältnisse oder der Baugrund vor Ort waren.
Unterkellerte Versionen erkennt man an den an der Südseite gelegenen Belüftungsöffnungen für die Feuerungsanlage im Keller. Daneben befand sich dann auch der Einfüllschacht für den Kohlebunker. Typen ohne Keller erkennt man am 2-etagigen seitlichen Anbau an der Nordseite.
Die Gebäudehöhe der verschiedenen Typen ohne Mastgruppe auf dem Dach betrug:
Typ 1A mit einer Betriebsetage = 14,35 m
Typ 1B mit zwei Betriebsetagen = 17,50 m
Typ 1C mit zwei Betriebsetagen = 20,65 m
Typ 1C mit drei Betriebsetagen = 24,10 m
Typ 1D mit drei Betriebsetagen = 24,10 m und 30m Mast
Die Raumaufteilung der verschieden Typen war bedingt durch die unterschiedliche Zahl der Betriebsetagen und ob es sich um eine unterkellerte Version oder eine ohne Keller handelte leicht unterschiedlich. Allen Versionen gemeinsam sind jedoch die Sozialräume im 1. OG sowie die Wachetage im letzten OG. Die Raumaufteilung bei Objekten mit seitlichen Anbau ist auf den nachfolgenden Grundrissen zu sehen.