Wie schon bei den „A-Türmen“ hat sich bei den kleinen Türmen vom Typ TK auch eine Bezeichnung in vielen Veröffentlichungen durchgesetzt. Es sind die sog. „B-Türme“. Die Objektbezeichnung der Liegenschaft war „Rk“ gefolgt von einer Nummer.
Türme vom Typ TK hatten eine Grundfläche von 4,00 x 4,00 m plus ggf. 9 cm Holzverkleidung. Innen hatten die Räume die Abmessungen 3,27 x 3,27 m (EG 3,02 m). Die Gesamthöhe der Türme betrug 25 m ohne Antennenmast (+5m). Die Raumhöhe war unterschiedlich. Die meisten Räume für die Sendetechnik hatten eine Höhe von 2,20 m. Die Klimaetage war 4,15 m hoch. Die Wandstärke der gemauerten Türme betrug 36,5 cm. Die meisten Türme waren mit Holz verkleidet. Ob der Grund dafür wirklich nur klimatische Aspekte waren, kann nur vermutet werden. Da die Türme unbesetzt waren, war die Wärmeisolation sicher kein Argument. Vermutlich sollte dadurch ein klimatisch stabiler und damit aufwendiger Außenputz gespart werden. Die Verkleidung verursachte allerdings immer wieder Probleme beim Brandschutz. Nach Aussagen eines ehem. Dispatchers geriet die Außenfassade des Turmes 09B2 durch einen Blitzschlag in Brand. Die herbeigeeilte Feuerwehr war jedoch nicht sofort in der Lage, das Feuer zu bekämpfen, weil zunächst niemand vor Ort war, um das Grundstück zu öffnen. Einen weiteren Vorfall gab es beim Turm 09B3 bei Sondershausen. Während eines Sturmes hat sich dort eine Seite der Fassade gelöst und ist in hohem Bogen fliegend genau auf dem Zaun und der Objektsicherungsanlage gelandet. Dabei wurde beides zerstört und die Bewachung musste in dieser Nacht von der VP persönlich übernommen werden.
Die Türme vom Typ TK wurden alle bis Jahresende 1959 errichtet und waren durchgängig ab 1961 ausgerüstet und betriebsbereit. Der Prototypenturm Rk272 bei Jena war bereits 1959 fertiggestellt worden und diente als Versuchsobjekt für verschiedene technische Einrichtungen, wie zum Beispiel für das „Gerät 100“.
Die oberen vier Betriebsetagen waren der Aufstellung der RVG vorbehalten. Darunter folgte das 2. Zwischengeschoß mit der Lüftungsanlage. Im 1. Zwischengeschoss waren diverse elektrische Anlagen untergebracht. Die in den oberen Etagen installierten röhrenbestückten Richtfunkgerätesätze erzeugten recht viel Wärme, die, besonders im Sommer, nach außen abgeführt werden musste. Im Erdgeschoss befand sich der Raum für die Netzersatzanlagen. In den Türmen vom Typ TK befanden sich zwei automatisch arbeitende Netzersatzanlagen vom Typ 2HK 65 mit Junkers Gegenkolbenmotor. Jedes der Aggregate war in der Lage, eine elektrische Leistung von 17,5 kVA zu erzeugen. Auch hier war wieder ein Aggregat in Reserve.