Alle Stationen im RFN hatten eine eigene Schlüsselzahl, vergleichbar mit der Adresse eines Hauses. Diese Schlüsselzahl war ähnlich den Postleitzahlen regional gegliedert und damit eindeutig. Die Schlüsselzahl stellte aber nur eine netzinterne Bezeichnung dar und hatte mit der Telefonnummer nichts zu tun.
Die Bezeichnung der Richtfunkbetriebs- und Richtfunkendstellen ist in vier Phasen zu unterteilen. Die erste Phase beginnt 1952 mit dem Aufbau des Spinne-Netzwerkes und endet 1955 mit dem Beschluss des ZK zur Errichtung eines eigenen Richtfunknetzes. Phase zwei beginnt 1955 und endet am 31. März 1962, kurz vor der kompletten Inbetriebnahme der Netzebene zwei. Phase drei beginnt am 1. April 1962 und endet am 31. März 1968. Die vierte Phase beginnt am 1. April 1968 und dauert bis zur Wende im Jahr 1989. Nach der Verwaltungsreform 1952 und der darauffolgenden Neugliederung des Territoriums der DDR in 14 Bezirke und die Hauptstadt Berlin war jedem Bezirk eine eindeutige Bezirkskennzahl zugewiesen worden. Dabei gab es jedoch zunächst zwei unterschiedliche Nummerierungsschemen. Für die Belange der Verteidigungs- und Sicherheitsorgane sowie für staatliche Organisationen fand bis Ende März 1968 die Nummerierung er linken Spalte Anwendung. Ab 1. April wurde die Nummerierung der rechten Spalte genutzt.
Im folgenden wird hier nur auf die bis 1989 gültigen Schlüsselnummer eingegangen. Die komplette Übersicht aller Schlüsselnummern sowie der Kennzahlen und Objektnummern findet der interessierte Leser in Buch „Im Auftrag der SED“.
Ausgehend von Netzebene 1 wurden die Stationen in den Bezirken wie folgt benannt: (xx = Bezirkskennzahl)
xxA1 Bezirksleitobjekt (Typ 1 oder S1, S2) der Netzebene 1 (BzRFuZ)
xxA2 zweite Station (Typ 1 oder S1, S2) in Netzebene 1, wenn diese für die Verbindung zum A1-Pbjekte der Nachbarbezirke nötig ist (ggf. auch mehr xxA3…usw.)
Wenn im Bezirk keine xxA2 in Netzebene 1 nötig ist, sind xxA2, xxA3…usw. dann Stationen in Netzebene 2 in der Reihenfolge ihrer Fundament-Objektnummer.
Unbemannte, aktive Relais (Typ TK) in Netzebene 1 und 2 beginnen immer mit xxB2, xxB3…usw.
Unbemannte, passive Relais (Typ Rp) in Netzebene 2 sind immer xxC2, xxC3…usw.
Auch die Endstellen in den Bezirks- und Kreisleitungen hatten eigene Schlüsselnummern. Die waren alphabetisch sortiert und begannen stets mit der Bezirksschlüsselnummer. Die Objekte der Stadtbezirksleitungen hatten keine eigene Richtfunkendstelle, wurden aber bei der Vergabe der Schlüsselnummer mitgezählt. Die Objekt der Bezirksleitungen hatten die Buchstaben L, Bezirksparteischulen hatten ein K. Objekte der NVA hatten ein S in der Schlüsselnummer.