Anfang der 60er Jahre begann man schrittweise, die alten Stahlgittertürme im Norden der DDR durch moderne Spannbetontürme zu ersetzen. Im Jahre 1961 wurden die Bauarbeiten dazu abgeschlossen. Der erste Turm entstand bei Klein Oßnig und war die 1430, ab April 1968 die 06A1 für den Bezirk Cottbus.
Die Türme waren alle 49m (48,94m) hoch. Allerdings hatten sie noch einen aufgesetzten, 5m hohen Stahlmast auf der Spitze, um dort ggf. Antennen montieren zu können, welche für ein stabiles Funkfeld eine größere Montagehöhe erforderten. Die Spannbetontürme wurden übrigens nicht, wie sonst im Richtfunknetz üblich, vom regionalen Kreisbaubetrieb oder dem bezirklichen Wohnungsbaukombinat, sondern vom VEB Spezialbau Leipzig errichtet, welcher sich auf den Aufbau dieser (eigentlich) Schornsteine spezialisiert hatte. Das ursprüngliche Projekt zu diesen Türmen kam vom VEB Industrieprojektierung Berlin (IPRO). Der Sockel der Türme wurde als Kegelschale in klassischer Schalbauweise hergestellt und hatte ein 8m breites Ringfundament der Betongüte B225, welches 2m tief im Erdreich verankert war. Der Rest des Turmes wurde aus 58 Stück vorgefertigten, 700mm hohen Ringelementen der Betongüte B600 errichtet.
Jeweils 13 Ringelemente, im oberen Teil weniger, wurden zu Spannabschnitten von ca. 10 Metern aufgeschichtet. Zwischen den Ringen waren Gummidichtungen eingelegt, um später das Herauslaufen des Vergussbetons zu vermeiden. In jedem der 4 Spannabschnitte waren bis zu 8 Spannglieder eingelegt. Am Ende der Montage waren es insgesamt 28 Spannglieder, welche mit dem Turmfuß verspannt und anschließend verputzt wurden. Nach dem Spannen wurde in die Kanäle der Spannglieder ein spezieller Beton eingepresst, um Korrosion zu verhindern. Der Außendurchmesser des Turmes betrug 2,10m. Die Wandstärke der Elemente betrug 15cm. Der Sockel der Türme war begehbar, der Turm im Inneren selbst nicht.
Das Projekt trug beim VEB Industrieprojektierung die Bezeichnung Rp-Typenturm und war eigentlich zur schnellen Errichtung von Industrieschornsteinen entworfen worden. Es war durch diese Montageart ein Baufortschritt von bis zu 4 Metern am Tag möglich. Im Bestand der Fundament GmbH hatten die Türme die Bezeichnung AS-6. Die Bezeichnung AS-6 taucht in den bisher zugänglichen Unterlagen allerdings nur zweimal u.a. mit Bezug zu den Spannbetontürmen im Bezirk Neubrandenburg auf. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass die Türme auch einfach nur „Rp“ genannt wurden.